Erfahrungsbericht unserer Hochzeit

Fast genau vor so sechs Jahren haben Fritjof und ich geheiratet. 

Manche Geschichten brauchen ein wenig Zeit, damit man sie erzählen kann. Heute erzähle ich euch unsere kleine Hochzeitsgeschichte, ein Erfahrungsbericht unserer Hochzeit. Krass wie schnell die Zeit vergeht und verrückt, dass es noch immer nicht selbstverständlich für mich ist, Fritjof als “und das ist mein Mann” vorzustellen. Obwohl er das vorher auch schon war, so rein vom Gefühl her. Wenn ich früher über das Heiraten nachdachte, dann hatte ich Bilder im Kopf von einer Hochzeit auf dem Hof meiner Eltern. Für mich und zum Glück auch für Fritjof einen der schönsten Orte die es so gibt. Deswegen war die Suche nach einer Location für unsere Hochzeit gar nicht so schwer. Die Idee war da. Zu Hause heiraten.

Die Umsetzung hatten wir leider maßlos unterschätzt, aber was solls.

Am Anfang unserer Planungen war immer die große Frage: und was machen wir, wenn es regnet? Als erstes fragten wir bei Eventunternehmen nach und fanden dann für uns heraus, dass die „wir stellen ein Zelt auf“-Variante nicht unser Weg war. Wir wollten keinesfalls irgendetwas machen, das sich für uns nicht gut anfühlt. Denn das tun wir in unserem richtigen Leben auch nicht. Wir sind so wie wir sind und so sollte auch unser Fest werden. Die Foodtruck-Idee wurde geboren und diese Entscheidung fühlte sich gut an.

Das Wetter-Problem lösten wir mit der Entscheidung, unseren alten Kuhstall umzubauen. Für mich im ersten Moment eine wahnwitzige Idee, aber bei genauerem überlegen eine der Besten, aber auch Arbeitsintensivsten überhaupt. Die letzten fünf Monate vor unserer Hochzeit verbrachten wir den größten Teil unserer freien Zeit mit Spinnen jagen, kärchern, Wände streichen und Paletten Möbel bauen. Unsere Familien waren ziemlich eingespannt. So verbrachte mein Papa die erste Zeit seines Rentnerdaseins im Kuhstall. Nicht mehr, um sich um die Kühe zu kümmern, die waren ja schon längst ausgezogen, sondern um den Stall umzubauen. Ohne unsere Familien und unsere Freunde hätten wir diese ganzen Ideen nicht umsetzen können.

Am 07.07.2016, genau zwei Tage vor unserer Hochzeit, war ich ehrlich gesagt alles andere als glücklich.

Wir alle waren ziemlich fertig, diese ganzen Planungen, der Aufbau, alle machten sich irgendwie Sorgen und Druck. Lichterketten aufhängen, Tische aufstellen, 1000 Dinge erledigen, und diese Entscheidungen. Irgendwann kann man sich einfach nicht mehr entscheiden. Und irgendwann hat man auch keinen Bock mehr irgendetwas zu planen. Da will man nur noch heiraten und „Ja“ sagen und dann will man sein Leben zurück. Dieses Gefühl kehrte sich an den Folgetagen in Glück um, denn es funktionierte. Die Planungen funktionierten, kaum zu glauben.  Den zwischenzeitlichen Stromausfall bekamen wir gar nicht mit, wir waren einfach Lovestoned und taumelten durch den Tag. Was hatten wir uns für Gedanken gemacht, über den Zeitplan, das Farbkonzept und diesen ganzen Kram. Echt verrückt. Das Wichtigste an dem Tag war, ihn einfach zu genießen. Wir haben nicht mit jedem unserer Gäste gesprochen, so sehr wir uns über jeden dieser lieben Menschen gefreut haben. Es war nicht dran. Es war dran sich fallen zu lassen. Wenn ich von mir sprechen darf, dann bin ich ein sehr schlechter Fallenlasser.  Aber es funktionierte. Wir hüpften, tanzten und tranken und der Tag wurde zu unserem Tag. Ein wenig surreal wenn das, was du so lange vor Augen hattest, auf einmal da ist.

Und dann war der Tag vorbei.

Noch ein wenig berauscht lagen Fritjof und ich nebeneinander in meinem Kinderzimmer. Kopf an Kopf.
Wir beide hatten das Gefühl, dass wir jetzt noch viel mehr aufeinander aufpassen müssten. Früher hatte ich das nie geglaubt, dass sich was ändert. Aber irgendwie doch.
Irgendwie ändert sich nichts – und doch alles.

Ohne diese Menschen wäre unser Tag nicht der, der er war:

Kleid Nicole: Ave-evA
Schmuck Nicole: Ina Miret
Anzug Fritjof: Rooks & Rocks
DJ: Keegan Manualpillai
Fotografen: Freiraumfotografie
Foodtruck: Local1FoodClub
Ringe: Goldschmiede Oro
Musik: Marcel Gein . Sofa Concerts

Ach und noch ein letzter Tipp zum Schluß.
Auch wenn ihr sehr doll damit beschäftigt seid alles vorzubereiten. Kümmert euch auch ein bisschen um euch selber, und wenn die Sonne scheint, dann cremt euch ein. Vergesst das nicht, denn sonst bekommt ihr einen Sonnenbrand. Ich spreche da aus Erfahrung. Den Sonnenbrand meines Lebens fing ich mir genau zwei Tage vor unserer Hochzeit ein. Besonders schön, wenn man sich ein Kleid mit Rückenausschnitt ausgesucht hat. Also macht das besser als ich.

Eure Hochzeit wird ein toller Tag. Er soll aber keinesfalls der schönste eures Lebens sein. Lasst diesen Wunsch los, denn nur so wird euer Tag ein unvergesslicher. Ich wünsche euch ganz viel schönste Tage eures Lebens und einen richtig tollen, krachenden, Hochzeitstag ganz voll mit euch und eurer Liebe.